Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten vielen Migranten berufliche Perspektiven eröffnet. Daran anknüpfend wollten wir auch jungen Menschen, die um das Jahr 2015 herum nach Deutschland kamen, eine berufliche Perspektive bieten. Im beiderseitigen Interesse, denn es mangelt an geeigneten Auszubildenden in den Bauberufen. Zunächst wurden in den Jahren 2017 und 2018 jungen Männern Praktika zur Berufsorientierung angeboten. Drei von ihnen starteten in ein Ausbildungsverhältnis.
Nun freuen wir uns mit zwei Lehrlingen, die aus Guinea und Pakistan stammen, über die erfolgreich bestandene Prüfung zum Hochbaufacharbeiter. Die beiden konnten nach zwei Jahren Regelausbildungszeit in der praktischen Prüfung ein gutes bzw. sehr gutes Ergebnis erzielen. Aseemur aus Pakistan tritt nun noch das dritte Ausbildungsjahr zum Beton- und Stahlbetonbauer an, sein Kollege Souleymane wurde zum 1. August als Facharbeiter übernommen.
Der Ausbildungserfolg war alles andere als sicher. Souleymane lebte beispielsweise in einer Sammelunterkunft. Um ihm ein Umfeld zu geben, dass für den Ausbildungserfolg förderlicher war, konnte er in eine Wohnung des Unternehmens umziehen. Um zur Arbeit zu gelangen, stellte das Unternehmen ein Fahrrad.
Ali, der dritte junger Mann, der die Ausbildung begann, konnte sie noch nicht abschließen. Zwar hat er die praktische Prüfung für die Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter ebenfalls mit „gut“ bestanden. Meisterte aber nur zwei von drei Fächern in der theoretischen Prüfung. Nun wird er den noch fehlenden Teil in sechs Monaten wiederholen können. Wir werden ihn als Facharbeiter einstellen, sobald die Prüfung bestanden ist. Seine Geschichte beeindruckt besonders auch vor dem Hintergrund, dass er vor seiner Ankunft in Deutschland noch nie regelmäßige Schulbesuche in Afghanistan hatte – erst in Deutschland lernte er lesen und schreiben und eignete sich die deutsche Sprache sowie mathematisches Grundwissen innerhalb kürzester Zeit an.
Amadou, ein vierter Migrant wechselte 2019 zu uns, nachdem sein Ausbildungsbetrieb Insolvenz anmelden musste. Jetzt hat er seine Ausbildung zum Straßenbauer in der Regelausbildungszeit von drei Jahren erfolgreich abgeschlossen und wurde als Facharbeiter angestellt.
Das Unternehmen hat die Auszubildenden intensiv auf die Prüfung vorbereitet, unter anderem wurde ein privater Nachhilfelehrer engagiert. Durch intensiven Kontakt zur Berufsschule Berufskolleg Technik konnten die theoretischen Themen optimal vorbereitet werden, hinzu kamen eine Lernbegleitung im überbetrieblichen Aus- und Weiterbildungszentrum (AWZ) Bau in Kreuztal. Die Ausbilder des AWZ-Baus und die Hundhausen- Ausbilder vermittelten das Fachwissen. Hundhausen-Ausbildungsleiter Daniel Wirth beriet die Auszubildenden intensiv, half bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen und bei Fragen zu Aufenthaltstiteln, Arbeitserlaubnis, Kultur und Leben in Deutschland. Er freut sich sehr für die jungen Männer: „Sie können zurecht stolz auf sich sein – es ist beeindruckend, was sie alles geschafft haben, und wir freuen uns, dass sie Teil der Hundhausen-Familie geworden sind.“