Das historische Stadtzentrum von Schönebeck im Salzlandkreis grenzt im Osten unmittelbar an das linke Elbufer an. Insbesondere das Elbtor als Zugang zum Fluss hat eine sehr weit zurückreichende Geschichte – es wird daher als archäologisches Flächendenkmal in der Landesdenkmalliste Sachsen-Anhalts geführt. Bei Hochwässern der Elbe, die im vergangenen Jahrzehnt deutlich höher ausgefallen sind als in den Jahren zuvor, muss der Uferbereich des Elbtors die historische Altstadt schützen. Diese Aufgabe übernehmen Reste der alten Stadtmauer, Uferstützwände sowie eine nach dem Hochwasser 2002 errichtete mobile Hochwasserschutzwand. Doch dem Extremhochwasser im Juni 2013 konnten die historischen Hochwasserschutzanlagen nicht standhalten – weite Teile der Altstadt wurden überflutet, Uferstützwände und die angrenzende Bebauung massiv beschädigt. Daraufhin legte das Land Sachsen-Anhalt ein umfangreiches Programm zur Hochwasserschadensbeseitigung und Hochwassersicherung auf – dazu gehört auch der Hochwasserschutz im bereits beschriebenen Deich- bzw. Uferabschnitt der Stadt. Im Auftrag des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt führte das Hundhausen-Team vom Standort Erzgebirge die Arbeiten aus.
Im Rahmen der Maßnahme sind ca. 240 m historische Uferstütz- und Hochwasserschutz (HWS)-wände durch vorgesetzte, auf Bohrpfähle gegründete, mit Ankerpfählen gesicherte Stahlbetonwände mit Höhen zwischen 3,60 und 5,20 m verstärkt und an die aktuellen Schutzziele angepasst worden. Auf den Kopfbalken der HWS-Wände kann zusätzlich ein Mobilsystem aufgesetzt werden. Da der zu schützende Uferabschnitt teilweise unter Denkmalschutz steht und die historische Stadtansicht wesentlich mitprägt, erhielten die Stahlbetonwände eine aufwändige Natursteinverkleidung. Bestandteil des zu schützenden Uferabschnittes ist eine vorhandene, ca. 40 m lange, mobile HWS-Einrichtung, die verstärkt und umgebaut werden musste. Die Lage im Stadtgebiet machte baubegleitend umfangreiche Tiefbau-, Abbruch- und Komplettierungsleistungen erforderlich. Im Rahmen der Baumaßnahmen, die im Juli 2018 begannen, musste sich das Hundhausen-Team mit mehreren Besonderheiten auseinandersetzen. Neben den schwierigen Baugrundverhältnissen war das auch der Denkmalschutz unter dem die verschlissenen Stützwänden stehen. Darüber hinaus ist so nah an der Elbe jederzeit mit Hochwasser zu rechnen; die Spezialisten von Hundhausen mussten also dafür sorgen, dass die Baustelle in jedem Bauzustand dagegen gesichert war. Insgesamt waren die Baumaßnahmen in sechs Teilobjekte unterteilt worden – im September 2020 sind die Bauarbeiten abgeschlossen worden.